Brief von Schwester Juana an den Schwarzen Abt



Regensburg, den Zwanzigsten im Erntemond des Jahres AD 1470.


Lieber Bruder Schwarzer Abt,

heute bin ich schon zwei Tage in der Fremde. Am gestrigen Abend war ich das erste Mal in einen Wirtshaus und traf drei nette Regensburger. Nun, ich gebe zu - ich hatte erst Angst, daß man mich aus der Stadt jagt, aber Alle waren sehr freundlich zu mir. Wenn ich nicht Euren Auftrag zu erfüllen hätte, hätte ich mich sogar dort sesshaft gemacht. Jedenfalls habe ich herausgefunden, dass es in Regensburg offenbar keine Glaubensbrüder oder - schwestern gibt und dass sehr wenig über unsere Kirche bekannt ist.Mein nächstes Ziel wird wohl in der nächsten Woche Deggendorf sein. Ich hoffe die Räuber und das Wetter sind gnädig mit mir armen Pilgerin. Nun mehr als einen Taler hab ich derzeit eh nicht in der Tasche. Aber vielmehr sorge ich mir um die wertvollen Dokumente in meiner Tasche, die ich zur Erfüllung Euren Auftrags ja unbedingt brauche. Fast 15 Jahre sind sie nun alt und haben Zerstörung und Brände überstanden und ich hoffe sie kommen unbeschadet an den Ursprung ihrer Erstellung - nach Ulm zurück.
Ich hoffe es geht Euch gut und Ihr trinkt auch regelmässig Euren Kräutertee?


Shalom

Schwester Juana