Brief von Schwester Juana an den Schwarzer Abt



Regensburg, den Einundzwanzigsten im Erntemond des Jahres AD 1470.


Lieber Bruder Schwarzer Abt,

heute sind es nun schon drei Tage in der Fremde und ich war nach dem Tagwerk wieder im Wirtshaus. Nein Bruder, nicht um zu Trinken, sondern um etwas mit den Stadtbewohnern zu reden. Habe ich doch so viele offene Fragen und keine Antworten. Nun, nachdem man mich nun etwas kennt und weiß wer ich bin, werden Vorbehalte und Misstrauen bei so Manchen offenbar immer stärker. Es scheint so, dass Offenheit und Ehrlichkeit wenig gefragt ist. Heute arbeite ich für einen Müller auf dem Felde. Nun es ist nicht weniger Anstrengend, aber an der frischen Luft und der Sonne. Im Bergwerk am gestrigen Tage war es doch recht Stickig und Dunkel. Aber Arbeitsplätze sind rar, ich hatte Glück dass ich als Tagelöhner auf dem Felde arbeiten darf. Ihr wisst ja wie gerne ich im Klostergarten gearbeitet habe und ich gebe zu, ich vermisse meine Kräuter, Früchte und Gemüse. Vielleicht probiere ich es Morgen mit dem Fischen. Jedenfalls beginnt dann der ernste Teil - meine Pilgerreise beginnt. Gebt auf Euch Acht werter Bruder!

Shalom

Schwester Juana