Bericht des Bruders Bahya, derzeit im Kloster in Tastevin:
Es begann in der zweiten Woche im Mai, da suchte Bruder khatanka Pilger nach Tastevin um die Blockade zu durchbrechen mit etwas Brot für unsere Schwestern und Brüder in Not.Bahya ibn Paquda
Das Maisfeld war schnell verkauft, ein Schnäppchen für den Käufer sozusagen. Der Erlös war am heimischen Markt schnell in Brot umgewandelt. Ein Fehler, da in Frankreich Brot wesentlich günstiger ist, was vermutlich auch an den niedrigeren Löhnen liegt.
Frohes Mutes mit rund 100 Broten und 50 Mais, die als Marschverpflegung gedacht waren, ging die Reise gegen Westen. Doch der wilde Westen fing gleich hinter Freiburg an. Drei Franzosen begrüßten mich mit einen Schlag mit KK5, der mich ins Reich meiner Vorfahren brachte. Geld und Ware wurden mir abgenommen und so lag ich tot auf dem Felde. Wenn ich mir nachträglich das Begrüßungskomitee betrachte, waren es wohl eher Soldaten und keine Räuber - aber Genf war doch weit weg? Nun gut, die nächsten Tage versuchte ich meinen Körper aufzurichten und ins nächste Dorf zu kommen. Doch vergebens! Täglich grüßt der Tod! Kaum wiederbelegt, lag ich schon wieder im Sterben. Das Spielchen machte ich ein paar Tage mit, dann gab ich den Körper frei.
Als Bahya wurde ich in Bayeux in der schönen Normandie neu geboren. Ich begann, frühere Fehler nach der Geburt zu vermeiden und machte gleich Neue. Aber so ist das Leben, man lernt jeden Tag dazu. Schnell war ich reisebereit und startete, diesmal gegen Osten. Der kräftige Westwind an der Küste brachte mich schnell voran und ich kam nach Amiens, das Dorf vor Tastevin. Nachdem ich beim Abt höflich angefragt habe, reiste ich nach Tastevin wegen Übergabe ein paar Brote, die ich mir zwischenzeitlich vom Munde abgespart hatte. Denn der Versuch mein Feld zu verkaufen, scheiterte kläglich - Keiner wollte es haben. Die erste Brotübergabe klappte leider nicht und so versuchte ich es eine Woche später, inzwischen war es etwas mehr Brot, erneut. Diesmal konnte ich es erfolgreich an einen Mönch im Kloster übergeben. Zufrieden zog ich mich erstmal ins Kloster für ein paar Tage zurück.
Fröhlich schickte ich eine Taube zu Bruder khatanka: Auftrag erfüllt.
Doch ich werde noch einige Wochen hier verbringen, hart arbeiten und meine Taler äääh. Ecus dem Kloster spenden. Ich habe viel gelernt in der letzten Zeit und ich muß die Freundlichkeit und Höflichkeit in Frankreich loben. So erhält man von seinen Arbeitgeber in der Regel einen Vertrauenpunkt usw. Mein Dank gilt auch allen Schwestern und Brüder in Tastevin, die mich sehr freundlich aufgenommen haben.