Einladung zur Eröffnung der Klosterschenke zu Luzern

Einladung

zur feierlichen Eröffnung der Klosterschenke zu Luzern

am Ersten des Heumonds zu Tagesanbruch



Seihet vergnügt und lustig, Für Speisen und Getränke ist gesorgt, die Klosterschenke hat derzeit das günstigste Bier und die günstigste Speise. Wir nehmen auch gerne Spenden an, um unsere Suppenküche zu erhalten.

Euer Dorfmönch
Khatanka

3 Jahre Spinozistische Nachrichtenagentur

Brief des Mönches Khatanka

Luzern, den Dreiundzwanzigsten im Brachmonat des Jahres AD 1459.


Liebe Brüder und Schwestern

und damit meine ich nicht nur Jene meines Glaubens, denn ich bin der Meinung, wir sind Alle Schwestern und Brüder unter Gottes Sonne.

Ich gebe hiermit kund, daß am Ersten Tage des Heumondes die Klosterschenke zu Luzern feierlich eröffnet wird. Sie ist leicht zu finden zwischen Kaserne und Hospiz und hat die grüne 7 als Hausnummer oder folgt den Hinweis in der Halle zu Luzern. Dieses kleine Klösterchen mit seinen Gärten und Feldern bietet sich naherzu an, bei einem Bier oder Kräutertee zu verweilen, um über Gott und die Welt zu sprechen. Als Außenstelle des Kloster Boreths zu Bern wird es durch die Bruderschaft des Lichts geführt.
Natürlich gibt es auch eine kräftige Brotsuppe zu günstigen Preise und ein vorzügliches Fischgericht, bei Jenen man gleich eine Spende leisten kann.
Nicht nur für arme Pilger bieten wir kostenlosen Kräutertee und Übernachtung in einen unserer getrennten Schlafgemächern für Männlein und Weiblein an. Das Haus ist wie in meinen früheren Klosterschenken zu jeder Tag- und Nachzeit geöffnet.
Als spinozistischer Seelsorger stehe ich auch Jederzeit für Taufen, Hochzeiten und Beisetzungen oder für ein Seelsorgegespräch zur Verfügung.
Sach- und Geldspenden sind gern gesehen, denn um den Bedürftigen zu helfen bedarf es der Mithilfe derer, die nicht mehr Not leiden müssen. Wer unser Glaubensbekenntnis anerkennt, kann auch gerne in unsere Bruderschaft eintreten - es gibt keinerlei Einschränkungen. Helft helfen - Danke!


Shalom
Khatanka
Dorfmönch zu Luzern

Brief des Mönches khatanka

Luzern, den Achtzehnten im Brachmonat des Jahres AD 1459.


Liebe Brüder und Schwestern,

einst wurde ich einmal im Gespräch gefragt, ob die Spinozistische Kirche auch Gesetze hatte. So schüttelte ich nur den Kopf und verwies auf die Ulmer Proklamation und unser Glaubensbekenntnis. Ich erwähnte, daß es noch zur Struktur und Wahl ein kleines Regelwerk gab, aber es waren Alles Gebote und keine Gesetze. Es sei besser dem Gläubigen anhand von Beispielen zu zeigen, was er unbesorgt machen darf, als ihn mit Verboten einzuschränken und zu fesseln.

Im Glauben unterstehen wir nur Gott Allein, den er hat keinen Stellvertreter auf Erden. Nur Ihn Allein gilt es anzubeten und keine Propheten, Heiligen oder gar tote Gegenstände. Niemand hat das Recht im Namen Gottes zu reden oder Handlungen vorzunehmen oder gar Gottes Segen zu verteilen, den sonst würden wir uns auf gleicher Stufe wie Gott und sogar darüber stellen. Nun sicherlich haben da andere Glaubensgemeinschaften eine andere Auffassung, die wir respektieren sollten - doch für uns Spinozisten ist Gott Allein Mittelpunkt.


So nun ist es schon spät oder früh? Einen schönen Abend oder Tag noch, wo immer ihr diesen Brief auch lest. Gott mit Euch!


Shalom
Khatanka
Freier Mönch zu Luzern

Brief des Mönches khatanka

Luzern, den Zehnten im Brachmonat des Jahres AD 1459.


Liebe Brüder und Schwestern.

Ich saß am gestrigen Tage, bei netten Leuten in einer Schenke, da fiel mir eine Begebenheit auf einer früheren Pilgerreise ein.

Es war in einer Schenke wie überall. Nach getaner Arbeit saß man zu einen Bier oder einen Schwätzchen zusammen und redete über Gott und die Welt.
Am Nachbartische saßen vier Herren und wie sich später herausstellte war es ein Töpfer, ein Müller, ein Schmied und ein Bauer.
Nach einiger Zeit wurde es lebhaft am Nachbartisch und ich wurde hinüber gebeten. Wie sich heraustellte, gab es einen Streit zwischen den Vieren, welches Element wohl das Wichtigste war.
Der Töpfer trug energisch vor: "Das Wichtigste Element ist das Wasser und meine Krüge transportieren es. Ohne Wasser müßtet ihr Alle verdursten!"
Der Schmied fiel ihm fast ins Wort. "Ach was, viel wichtiger ist das Feuer. Eisenwaren braucht jeder und um es zu formen, muß es über das Feuer erhitzt werden. Außerdem wollt Ihr Eure Suppen immer kalt essen - also!"
Der Müller schüttelte den Kopf. "Alles Quatsch, das wichtigste Element ist die Luft. Ohne meine Windmühle wird kein Mehl gemahlen. Außerdem muß man ja auch mal Atmen - oder?"
Der Bauer stand halb auf: "Joo, der könnt Euch so passen. Nix do! Der Wichtigsta vo Alla is die Erdn. Ohne Erdn wächst nixn - do kennt der verhungern. Und irgendwu müssn mehr ja ah die Fiss drauf stelln - wir kenne ja net fliegn!"

Ich versuchte die vier Herren zu beruhigen und sprach: "Nun, ein Jeder von Euch hat etwas Recht. Doch das Entscheidende in dem Fall ist, es gibt nicht EIN wichtiges Element, es ist ALLE wichtig und das Eine benötigt das Andere. Töpfer! Ihr braucht ja auch Erde um Eure Töpfe herzustellen und die Luft um sie zu trocknen und am Ende das Feuer um sie zu brennen. Schmied! Auch Eurer Feuer braucht die Luft, sonst geht es aus und Ihr braucht das Wasser zum härten der Klingen. Müller! Ihr braucht die Erde, auf der Eure Mühle stehen soll und das Wasser wird später zur Zubereitung des Mehls benötigt. Trockenes Mehl wird wohl Keiner essen. Bauer! Sicher ist die Erde wichtig, doch ohne Wasser wächst darauf nichts.
Ihr seht, das Eine ist ohne dem Anderen nichts. Alles ist in der Natur verwoben und bildet wichtige Kreisläufe - es geht Hand in Hand." Damit gaben sich die Herren zufrieden und tranken ein Bier darauf.

Nun Brüder und Schwestern, so ist es auch in einer Kirche - eine Gemeinschaft von Gläubigen. Niemand ist der WICHTIGSTE. Jeder hat seine Aufgabe und wird gebraucht. Ob nun als Führer, also Bischof oder als Küchengehilfe. Der Kirchenbuchführer ist genauso wichtig wie der Botschafter und der Seelsorger auf dem Dorf so wichtig wie der Sekretär des Bischofs. Alles arbeitet Hand in Hand und hilft und unterstützt den Anderen. Nur so kann es funktionieren - nehmt Euch die Natur als Vorbild, wie in vielen anderen Dingen auch.

So genug für Heute geschrieben. Einen schönen Abend oder Tag noch, wo immer ihr diesen Brief auch lest. Gott mit Euch!


Shalom
Khatanka
Freier Mönch zu Luzern

Brief des Mönches khatanka

Luzern, den Achten im Brachmonat des Jahres AD 1459.


Liebe Brüder und Schwestern.

Sicherlich hat Bruder David die Nachricht schon überbracht. Doch ich will nicht versäumen, selbst das Wort an Euch zu richten.

Schreibt hier ein Geist? War ich nicht am 29.12.1456 bei einen Befreiungsversuch von Fribourg gefallen? Nein! Mehrere alte Frauen brachten mich - mehr Tot als Lebendig - in Sicherheit. Viele Monate lag ich im Koma, bis ich wieder zu mir kam.
Der Kampf gegen dem Herzog und die Noblesse Noire haben mich gezeichnet. Das rechte Bein ist steif und die linke Lunge zerstört - aber das Leben geht weiter. Die Wege des Herrn sind unergründlich.

Seit dieser Zeit lebte ich einsam weit oben in den Bergen, nahe Luzern. Viele Monate und Jahre in der Einsamkeit nutzte ich, um über mich und die Welt nachzudenken. Verschiedene Ereignisse bewegten mich jedoch, wieder in die Öffentlichkeit zurückzukehren. Es begann, als ich Bruder Schwarzer Abt traf, der vom Kloster Zion zum Kloster Boreth zurückging. Er erzählte mir so manches Ding, die ich nicht verstand. Von einem Sohn, den ich nie sah und der so früh sterben mußte und von anderen Dingen.

Ich möchte mich zuerst bei All Jenen bedanken, die unermütlich zum Wohle der Bürger Ihren Dienst tuen. Meinen Respekt liebe Brüder und Schwestern.

Nun, ich werde mich Heute kurz fassen und den Brief beenden. Ich werde mich jedoch in regelmäßigen Abständen per Taube melden. Gott mit Euch.


Shalom
Khatanka
Freier Mönch zu Luzern